Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie (Friedrichstadt)

Schmerzbehandlung nach Operationen und Unfällen


Eine schnelle und wirksame Schmerzbehandlung nach operativen Eingriffen hat entscheidenden Einfluss auf die Genesung. Je besser die Schmerzen behandelt werden, desto rascher bessert sich das Wohlbefinden und desto früher kann mit Physiotherapie und Atemgymnastik begonnen werden. Welches Verfahren der Schmerzbehandlung geeignet ist, bespricht der Narkosearzt im Rahmen der Operationsplanung mit dem Patienten. Bereits während des Eingriffs sorgt der Narkosearzt dafür, dass der Patient keine Schmerzen verspürt.

Ziel des Narkosearztes ist es, dass auch nach der Operation so wenig Schmerzen wie möglich auftreten. Im folgenden sind eingie Informationen aufgeführt, wie Schmerzen nach der Operation vermindert werden und was man als Patient selbst tun kann:

Nach einer Operation werden Schmerzen unterschiedlich stark empfunden. Ärzte und Pflegende können nicht einschätzen, wie stark die Schmerzen sind. Sie benötigen dabei Unterstützung des Patienten, indem dieser seine Schmerzen auf einer elfstufigen Skala selbst bewertet.

Schmerzskala ("Numerische Analogskala")

Schmerzskala ("Numerische Analogskala")

Auf dieser steht die Null für keinen Schmerz und die Zehn für den höchsten vorstellbaren Schmerz. Entsprechend der Schmerzselbstbewertung erhält der Patient Schmerzmittel. Deren Wirksamkeit wird weiterhin ebenso überprüft. Diese Therapie wird auf der Station fortgesetzt. Wichtig dabei ist:

  • Bitte melden Sie sich, wenn Schmerzen beginnen und nicht erst, wenn diese sehr stark sind. Je früher die Schmerzbehandlung beginnt, umso höher ist ihr Erfolg!
  • Sagen Sie uns, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Schmerzmittel nicht ausreichen.
  • Geben Sie uns Bescheid, wenn Ihnen übel ist oder Sie sich erbrechen müssen, wenn Sie Atemprobleme haben oder andere Beschwerden auftreten.
  • Sprechen Sie bitte Ihre Sorgen und Ängste offen an!

 

Der Patient erhält sein Schmerzmittel als Tablette, Tropfen, Zäpfchen, Injektion oder Infusion. Diese Medikamentengabe wird auf der Station fortgesetzt.

Schmerzmittelpumpe (PCA = "patient controlled analgesia")Schmerzmittelpumpe (PCA = "patient controlled analgesia")

Bei Eingriffen, die zu sehr starken Schmerzen führen, hat der Patient die Möglichkeit sich auf Knopfdruck - über eine Schmerzmittelpumpe (PCA) Schmerzmittel zu verabreichen. Bei der Gabe dieser Medikamente können Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder Verstopfung auftreten, vereinzelt auch Juckreiz und Drehschwindel, sehr selten allergische Reaktionen, Atemstörungen und Herz-Kreislauf-Beeinträchtigungen. Unsere Patienten werden daher sorgfältig überwacht. Beim Einsatz einer Pumpe betreut Sie speziell ausgebildetes Personal.

 

Die Medikamentengabe erfolgt über einen Katheter in der Nähe des Rückenmarkes (PDK) oder in der Region des Operationsgebietes (periphere Regionalanästhesie).

a) Ein Schmerzkatheter nahe des Rückenmarks wird vor der Operation an der harten Rückenmarkshaut platziert. Hierüber können bereits während der Operation und vor allem danach Schmerzmittel über eine Pumpe gegeben werden. Dieses Verfahren verhindert die Weiterleitung des Schmerzes über das Rückenmark an das Gehirn.

b) Die Platzierung eines Katheters nahe am Operationsgebiet betäubt die versorgenden Nervenbahnen und unterbindet die Schmerzleitung vom Ort des operativen Eingriffes zum Gehirn. Auch diese Katheter werden zumeist vor der Operation gelegt. Im Gegensatz zu systemischen Schmerzmitteln, die als Begleiterscheinung oft zu Müdigkeit führen können, bleibt der Patient wacher und kann somit leichter mobilisiert werden.