Hintergrund
Häufigste Krebsart der Frau
Brustkrebs (
In Deutschland erkranken pro Jahr knapp 50.000 Frauen, 19.000 sterben daran. In Sachsen erkranken gegenwärtig pro Jahr 2.700 Frauen und 20 Männer an Brustkrebs. 18 Prozent der Erkrankten sind jünger als 50 Jahre, 45 Prozent zwischen 50 und 69 Jahren, und 37 Prozent älter als 69 Jahre.
Das Lebenszeitrisiko für in Sachsen lebende Frauen wird gegenwärtig auf 9% geschätzt.
Abb.1: Mortalitätsraten verschiedener Industriestaaten 2005.
An Verstorbene pro 100.000 Frauen
Vor dem Hintergrund der national wie europäisch geforderten Optimierung von Qualität in Diagnostik und Therapie, sowie der zu verbessernden Versorgungsstruktur des Mammakarzinoms, und der Tatsache, dass bei steigender Inzidenz im Gegensatz zu anderen Ländern in Deutschland nur ein leichter Rückgang der Brustkrebssterblichkeit zu verzeichnen ist, wurden vom Gesetzgeber sowohl das Mammographie-Screening als auch Disease-Management-Programme für die Brustkrebserkrankung beschlossen. Der Trend des Rückgangs der Sterblichkeit ist komplexer Natur. Offenbar handelt es sich um eine Kombinationswirkung von Therapie, Nachsorge, Früherkennung und Mammographiescreening.
Mammographie-Screening und Disease-Management-Programme
Gegenwärtig wird eine Verbesserung dieser Situation vor allem erwartet durch die interdisziplinäre, sektorübergreifende und integrierte Versorgung mit:
- einer auf S3-Leitlinien beruhenden Diagnostik und Therapie,
- einer Messung der Ergebnisqualität,
- einer Dokumentation der wichtigsten Tumordaten
und
der Transparenz dieser Maßnahmen für die Patienten.
Über die bereits jetzt erfolgreich praktizierte kurative und sog "graue" Mammographie wird auch in Sachsen praktisch ein flächendeckendes Mammographie-Screening, ein wirksames Verfahren zur verbesserten individualmedizinischen Betreuung, angeboten.
Seit dem 1. Juli 2007 können nun auch in Sachsen diejenigen Frauen, die bei einem hohen Brustkrebsrisiko am stärksten von dieser Vorsorgemethode profitieren, am gesetzlichen Mammographie-Screening-Programm teilnehmen.
Es ist zu erwarten, dass in naher Zukunft die Prinzipien der diesen Programmen zugrundeliegenden integrierten, sektorübergreifenden Versorgung generell zur Behandlungsgrundlage des Mammakarzinoms erhoben werden, und dass zertifizierte Brustzentren in Kooperation mit niedergelassenen Gynäkologen, Radiologen, internistischen Onkologen und Hausärzten das Kernelement dieser Versorgungsstruktur und die logische Weiterführung von Screeningmaßnahmen bilden werden.