Anästhesiologie und Intensivtherapie (Trachau)

Bereich "Intensivmedizin"

Die Intensivstation steht unter der Leitung der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie

(CA PD Dr. med. habil. Michael Meisner)

Unsere Intensivstation - eine interdisziplinäre Behandlungseinheit

Die Station wird als interdisziplinäre Intensivstation entsprechend den Empfehlungen der DIVI (Deutsche Interdisiplinäre Vereinigung für Intensiv und Notfallmedizin) und des BDA (Berufsverband deutscher Anästhesisten e.V.) geführt.

Intensivmedizin bedeutet: Alle Fachgebiete sind vor Ort und - wenn nötig - an der Behandlung beteiligt

Die folgenden Fachrichtungen sind 24h/Tag, 7d/Woche an der Versorgung beteiligt und - falls erforderlich - innerhalb von 30 Minuten am Patienten:

- die Klinik für Abdominalchirurgie
- die Klinik für Unfallchirurgie
- die Klinik für Innere Medizin mit /, Kardiologie,  , und Infektiologie
- die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie (CT, CCT, , , mit Möglichkeit von Interventionen z.B. Neuroradiologische , )
- die Klinik für Neurochirurgie (aus dem Standort Friedrichstadt)
- die Klinik für Neurologie (mit Stoke Unit und Teilnahme am überregionalen Akut-Interventionsdienst)  
- die Klinik für Plastische Chirurgie
- die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
- die Gefäßchirurgie (aus dem Standort Friedrichstadt)
Dazu:
- unsere Klinikpsychologin/en und das Ethik-Kommittee (bei Fragen zur Art und Intensität der Behandlung in unvorhergesehenen Situationen)
- die Physiotherapie
und weitere Institute: Apotheke, Mikrobiologie, Labor, Hygiene, Ernährungsberatung.

Auf diese Weise ist eine den Vorgaben der Definition "Komplexe Intensivtherapie" (lt. OPS 8-98f) entsprechende, umfassende Intensiv- und Notfallbehandlung vor Ort jederzeit  möglich. Zur Qualitätssicherung nehmen wir am System "IQM" teil (Initiative Qualitätsmedizin).

Intensivmedizin bedeutet auch: Die Erstbehandlung beginnt innerhalb von 30 Minuten:

Dies sind die sogenannten "Goldenen Stunden"

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       Der ersten Stunden der Behandlung sind wichtig: 
      " Die goldenen Stunden" der Erstbehandlung verbessern das Überleben und verhindern Spätschäden

Wir haben alle wichtigen Fachgebiete vor Ort oder innerhalb von 30 Minuten am Krankenbett.   

Denn: entscheidend für die Behandlung (Prognose und Spätschäden) ist eine sofortige und zielgerichtete Behandlung durch spezialisierte Fachgebiete - innerhalb von wenigen Stunden.

Da nicht immer sofort erkennbar ist, welches Organ wie erkrankt ist  - und weil bei kritischen Erkrankungen oft verschiedenste Folgeschäden auftreten - ist die Einweisung in ein intensivmedizinisches Zentrum mit umfassenden Behandlungsmöglichkeiten (rund um die Uhr "24h/7d") oder - bei erkennbarem definiertem Organschaden (z.B. Schlaganfall) - in ein dafür spezialisiertes Zentrum von größter Wichtigkeit.

Auch die Krankenkassen erkennen dies an - in Form der Abrechnung der intensivmedizinischen Komplexpauschale. Wir am Klinikum Dresden am Standort Neustadt erfüllen diese Voraussetzungen als Garant für eine umfassende und dem heutigen Stand der Medizin entsprechenden komplexe Intensiv- und Notfallbehandlung.

Die richtige und rasche Erstbehandlung ist entscheidend für den weiteren Verlauf (die Prognose):

"Die goldenen Stunden" einer Notfall-Behandlung gelten grundsätzlich für alle akuten Erkrankungen - nicht nur beim Herzinfarkt oder einem schweren Unfall (Polytrauma), sondern auch:

- beim Schlaganfall (Möglichkeit der sofortigen Rekanalisierung durch Neuro-Radiologie)
- bei akuten Erkrankungen des Magen- Darmtraktes und der Leber (Darmdurchbruch, Darmverschluss, Gallenblasen- oder Blinddarmentzündung, akutes Leberversagen)
- bei akuten Blutungen des Magen oder Darms (Endoskopische oder operative Blutstillung)
- bei Erkankungen der Bauchspeicheldrüse (konservative und operative Behandlung bei Pankreatitis)
- bei Infektionen und (auch Meningitis, Influenza, HIV) (Fokus-Elimination/Operation, Antibiotikatherapie, ggf. Zytokinelimination durch Hämoadsorption)
- bei allen Unfällen (auch mit Frakturen, z.B. Hüftgelenksfraktur)
- bei Nierenerkrankungen (Hämofiltration, , Hämoperfusion)
- bei Vergiftungen (ggf. Therapie durch Entgiftungsverfahren durch Hämoadsorption)
- bei Stoffwechsel-Erkrankungen (Diabetes, Laktat- und Elektrolyt-Engleisungen)
- bei Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen (z.B. exazerbierte COPD, Lungenentzündung).

Darüber hinaus können im Hause jederzeit radiologische Untersuchungen und Eingriffe einschließlich Computertomographie (CT, CCT), und () durchgeführt werden, mit den dazugehörigen, evtl. notwendigen Interventionen (z.B. Wiedereröffnung (Rekanalisation) von akut verschlossenen Gefäßen, auch im Gerhin).

Neben den Akut-Behandlungsteams der einzelnen Kliniken (z.B. , Abdominal-Chirurgie, Unfallchirurgie, Radiologie und Neuro-Radiologie, Kardiologie, ) mit ihren Behandlungsmöglichkeiten (innerhalb von 30 Minuten im Krankenhaus und am Patienten) haben wir rund um die Uhr die Möglichkeit - wenn es nötig oder gewünscht ist -  Verfahren, die zur Behandlung von Störungen der Organfunktion (z.B. Lunge, Niere, Leber, Herz, Blutgerinnung) erforderlich sind, einzusetzen.

Später werden Verfahren, welche die Organfunktionen unterstützen, für das Überleben wichtig

Im weiteren Verlauf einer Erkrankung wird dem Patienten durch medizinische Verfahren, welche die Funktion von geschädigten Organen ersetzen oder unterstützen, die Möglichkeit gegeben, sich von der Grunderkrankung zu erholen.

Wir haben Zugriff auf alle notwendigen Verfahren:

Hierzu gehören:
- die künstliche Beatmung
- nicht-invasive, auch transportable und externe Beatmungshilfen ("NIV") 
- Nieren-Ersatzverfahren (Hämofiltration, Hämodiafiltration)
- die Möglichkeit einer Blutwäsche (Hämoperfusion), z.B. zur akuten Zytokinelimination oder Detoxikation bei Vergiftung
- Verfahren zur Messung von speziellen Kreislaufparametern bei (Transösophageale , Messung des Herzzeitvolumens (PICCO)
- den transvenösen Herzschrittmacher
- Möglichkeiten akuter neurochirurgische Eingriffe wie "Kraniektomie" und zerebral druckentlastende Verfahren (Ventrikeldrainagen und Hirndruckmessung),
- die Hämotherapie und Bluttransfusion (Blutbank)
- sowie im Falle von Operationen (z.B. zur Fokus-Sanierung) den Zugriff auf die oben genannten Fachgebiete und Operations-Säle, die unmittelbar neben der Intensivstation liegen.

- Unsere Intensivstation hat eine lange Tradition

Geschichte: Die Abteilung verfügt über eine lange Tradition und ist aus einem Beatmungszentrum für Patienten mit Kinderlähmung hervorgegangen (Einsatz der "Eisernen Lunge"). Auf der interdisziplinären Intensivtherapiestation besteht seitdem die Möglichkeit zur Behandlung und Überwachung von Patienten mit schweren und möglicherweise lebensbedrohlichen Erkrankungen. Ein kompletter Neubau des Bereichs Intensivmedizin einschließlich einer Erweiterung der OP-Bereichs wurde im Jahr 2018 fertig gestellt (Einweihung des Neubaus 2018).

Im Raum Dresden sind wir eine der wenigen Intensivstationen, die in dieser Größenordnung und unter Verfügbarkeit der wichtigsten spezialisierten Fachgebiete integriert sowohl konservative (internistisch/neurologische) wie auch chirurgisch versorgte Patienten betreut. Dies ist sowohl für eine umfassende Betreuung und Behandlung des Patienten wichtig, wie auch für die umfassenden Kenntnisse und Erfahrungen unserer ärztlichen wie pflegerischen Mitarbeiter von außerordentlicher Wichtigkeit.

 

Der Patient steht im Mittelpunkt und bestimmt, was gemacht wird

Alle Behandlungen werden nur im Einverständnis mit dem Patienten durchgeführt oder nach Rücksprache mit den Angehörigen im Sinne des Behandlungswunsches des Patienten, wenn eine Behandlungs-Verfügung oder Betreuung vorhanden ist.

Im Notfall handeln wir allerdings immer - wenn keine Verfügung bekannt ist - entsprechend den Regeln heute gültigen Medizin und ärztlichen Kunst, z.B. bei einem unvorhergesehen Notfall und einem bewußtlosen Patienten.

In schweren Stunden kann auch eine palliative (symptom-orientierte) Behandlung erfolgen, bei der nicht mehr die Heilung, sondern ein möglichst zufriedener, beschwerdefreier Zustand der Wunsch des Behandelten ist. Ein Teil unserer Ärzte ist hier spezifisch ausgebildet - so dass Sie auch in dieser Richtung ständig eine qualifizierte Ansprache haben.

Sollte eine psychologische Betreuung oder eine individuelle physiotherapeutische Behandlung erforderlich sein, stehen entsprechende Fachkräfte zur Verfügung.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der individuellen Hinwendung zum Patienten. Gerade unter intensivmedizinischer Betreuung haben persönliche Kontakte zu den Angehörigen für viele Patienten eine besondere Bedeutung. Auf der Station bestehen deshalb keine eng festgelegten Besuchszeiten.

Die Behandlung von CORONA- oder COVID-19-Infektionen auf der Intensivstation

Die COVID-19 Infektion kann in mehr als 5 verschiedenen Formen auftreten: 

- ein Befall der Lunge und der Atemwege

- ein Befall der Gefäße (Thrombosen, Embolien, Blutungen, Gefäßentzündung) 

- ein Befall aller Organe (sytemische Entzündungsreaktion mit Organversagen) 

- ein Befall der Nerven (Lähmungen aller Art und Verwirrtheit, Geruchsstörungen, Schmerzen)

- ein Befall der Verdauungstraktes (Durchfall, Erbrechen). 

Die Erkrankungsformen können in verschiedenem Schweregrad und auch parallel auftreten. 

Die Symptome und Beschwerden zu Beginn der Erkankung wie im Verlauf sind daher unterschiedlich und nicht immer "typisch". Neben den "typischen" Beschwerden wie Erkältungs-Symptomen (Halsschmerzen, Husten), Fieber, Kopfschmerzen oder Geruchsstörungen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen können weitere Symptome vorkommen. Beispielsweise Lähmungen, innere Blutungen, Verwirrtheit, Durchfall, Schmerzen verschiedenster Art und weitere. 

Im weiteren Verlauf - falls die Beschwerden nicht rückläufig sind - können Schädigungen und Störungen von Organen (Notwendigkeit der intensivmedizinischen Ersatztherapie, soweit möglich) und eine Schwächung des Immunsystems durch das Virus hinzukommen. Sind diese Erkrankungen rückläufig, schließt sich in der Regel eine länger andauernde Erholungs- oder Rehabilitationsphase an, die in entsprechenden anderen Einrichtungen, welche darauf spezialisiert sind, durchgeführt wird (siehe Hauptseite).  

 

Am häufigsten ist bei Patienten, die zu uns zur Behandlung verlegt werden, ein Befall der Lunge, welche eine Beatmung und Lagerungs-Therapien (Bauchlage) erforderlich macht. Daneben gibt es Lähmungen verschiedenster Art, Störungen der Organfunktionen (unter anderem mit Nierenersatz /Hämofiltration) und Komplikationen von Blutungen oder Embolien. Wenn es in sehr seltenen Fällen erforderlich ist, kann eine ECMO durch Verlegung zu unseren Kooperationspartnern an der Universität Dresden oder die Klinik für Innere Medizin am Standort Friedrichstadt erfolgen. Dies ist jedoch selten. 

Der überwiegende Teil unserer Patienten (bisher über 70%) kann nach der Behandlung wieder auf eine Normalstation oder in eine Rehabilitations-Klinik verlegt werden. Die Behandlung entspricht den nationalen Leitlinien unter Einbeziehung aktueller internationaler Erkenntnisse, die ständig aktualisiert werden. 

Alle verfügbaren modernen Medikamente und Methoden zur COVID-19 Behandlung kommen zur Anwendung. 

Weitere Angaben und Informationen zum Stationsbetrieb (z.B. Besuchszeiten) erfahren sie auf der Seite der Stationen

(Intensivstation/Interdisziplinären Intensivstation/Neubau).

Ansprechpartner Intensivtherapie:

PD Dr. med. Michael Meisner

Chefarzt
Arzt für Anästhesie
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Telefon: 0351 856-2601  
Fax: 0351 856-2600  
E-Mail Details

Ansprechparter Intensiv-Pflege:

Sebastian Schilling

Telefon: 0351 856-2613  
E-Mail Details