2. Medizinische Klinik (Friedrichstadt)

Kabellose Herzschrittmacher

Konventionelle Herzschrittmacher werden unter der Haut (meist unterhalb des Schlüsselbeins) implantiert. Von dort gehen über eine Vene ein oder mehrere biegsame Kabel zum Herz, um den Herzrhythmus zu überwachen und das Herz falls erforderlich elektrisch zu stimulieren.

Der kabellose Schrittmacher ist ein kleines kapselförmiges Gerät von etwa der Größe einer Vitaminkapsel. Er wird mittels eines speziellen Katheters durch eine Vene bis in die rechte Herzkammer vorgeschoben und dort innen direkt an der Herzwand verankert. Es sind daher keine Elektroden oder Kabel nötig, die durch Venen zum Herzen geführt werden.

Der kabellose Schrittmacher vermeidet Risiken durch die Elektrodenkabel, wie (selten auftretende) Verletzungen, Thrombosen oder Infektionen. Auch entfällt die Narbenbildung an einer Hauttasche, wie sie herkömmlichen Schrittmacher benötigen. Die Batterie hält mindestens so lang wie bei konventionellen Schrittmachern. Allerdings sind nicht alle PatientInnen und Herzrhythmusstörungen für kabellose Herzschrittmacher geeignet.

Auch bei uns in der 2. Medizinischen Klinik werden kabellose Herzschrittmacher eingesetzt. Dabei wird der Katheter zur Platzierung des Herzschrittmachers über die Vene in der Leistenregion zum Herz geführt. Nach dem kurzen Eingriff wird die Punktionsstelle mit einem Druckverband versorgt. Die Abfrage und Programmierung des Geräts erfolgt genauso wie bei konventionellen Herzschrittmachern über eine geschützte Nahfunkverbindung in unserer Herzschrittmacher- und Defibrillator-Ambulanz.