Bodylift
- Klinikaufenthalt
4 - 6 Tage stationär - Empfohlene Arbeitsunfähigkeitsdauer
mind. 2 Wochen - OP-Dauer
ca. 6- 8 Stunden - Gesellschaftsfähig ab
ca. 2-3 Wochen - Narkoseart
Vollnarkose - Besonderheiten
sichtbare Blutergüsse für 2-3 Wochen
Nach einer erfolgreichen, starken Gewichtsreduktion verbleibt häufig überschüssiges Gewebe an Bauch, Oberschenkeln, Rücken, Gesäß oder Oberarmen und auch die Form der Brust verändert sich unvorteilhaft. Die ehemals gespannte Haut hat ihre Elastizität verloren und selbst durch Sport, Massage oder eine Fettabsaugung lassen sich die "Problemzonen” nicht beseitigen. Der anfängliche Wunsch einer Gewichtsreduktion wandelt sich mit dieser Veränderung des Erscheinungsbildes und führt nun zu einem erneuten Leidensdruck durch das neue und oftmals unansehnliche Körperbild. Bei vielen Patienten kommt es außerdem zu körperlichen und hygienischen Problemen durch aneinander reibende Hautareale.In der Vergangenheit wurden die unterschiedlichen Problemzonen durch Einzeloperationen angegangen, dies waren eine Bauch-, Oberschenkel-, Gesäß– oder Hüftstraffung für den Körperrumpf und eine Brust– und Oberarmstraffung am Oberkörper. Inzwischen gibt es jedoch neuere Techniken, bei denen ein ganzheitliches Vorgehen zur Formverbesserung im Vordergrund steht. Beim Bodyliftverfahren nach Lockwood wird nicht nur eine einzige Problemzone behandelt, sondern durch das Straffen des abgesackten und erschlafften Gewebes werden mehrere Problemzonen auf einmal behandelt. Das Lösen von Verwachsungszonen bis hin zum Knie, die Straffung der tieferliegenden Gleitschichten und die Straffung der Haut führen zu einer wesentlichen Verbesserung der Körperkontur und der Hautqualität. Besonders angezeigt ist diese Operation nach massiver Gewichtsreduktion. Auch am Oberkörper können eine Arm– und Bruststraffung kombiniert und als so genanntes oberes Bodylift erfolgen.
Ihr Gewicht sollte seit mindestens sechs Monaten konstant und Ihr BMI (Body Mass Index) meist unter 32 sein. Wenn eine weitere Gewichtsreduktion geplant ist, sollte diese unbedingt vor der Straffungsoperation erfolgen. Viele Patienten haben Ihr Gewicht durch ein Magenband oder einen Magenbypass reduzieren können. Hier muss im Vorfeld sehr sorgfältig kontrolliert werden, ob die Mineralien, Vitamine und der Eisengehalt im Blut ausreichend balanciert sind. Auch ist der Blutgehalt manchmal gering, so dass sich eventuell Eisengaben oder Eiseninfusionen empfehlen. Diese Kontrollen sollten Sie mehrere Wochen vor dem geplanten Eingriff bei Ihrem Hausarzt durchführen lassen, damit bei Auffälligkeiten noch rechtzeitig behandelt werden kann.
Wir empfehlen eine absolute Nikotinkarenz spätestens 2 Wochen präoperativ. Das Auftreten von Wundheilungsstörungen kann dadurch gravierend gesenkt werden. Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, besprechen Sie die Einnahme im Detail mit Ihrem Operateur. Außerdem sollten Sie mindestens 14 Tage vor dem Eingriff kein Aspirin oder aspirinhaltige Medikamente einnehmen. Stellen Sie sicher, dass Sie vom Krankenhaus abgeholt werden können. Selbstständiges Autofahren ist direkt postoperativ in den ersten Tagen aufgrund von schmerzhafter Beeinträchtigung nicht empfehlenswert (Versicherungsschutz!). Planen Sie keine schweren Lasten in den ersten Wochen tragen zu müssen (Getränkekisten, Wäschekörbe, Koffer usw.). Organisieren Sie sich ggf. eine Hilfe für den Haushalt, die Ihnen bei Kinderbetreuung, Kochen usw. etwas zur Hand gehen kann.
Die Operation wird in Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel 6 bis 8 Stunden. Daher ist die Einlage eines Blasenkatheters notwendig. Der Hautschnitt erfolgt am Unterbauch von einem zum anderen Beckenknochen verlaufend knapp oberhalb der Schambehaarung. Weiterhin wird der Nabel umschnitten. Die Bauchdecke wird in Richtung Oberbauch mobilisiert und anschließend nach unten gezogen. Die überschüssige Haut wird entfernt und der Nabel wird an seiner neuen Position wieder eingenäht. Bei Vorhandensein einer Rektusdiastase (Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln) werden diese in der Mittellinie wieder angenähert und gestrafft. Dadurch ergibt sich eine festere Bauchdecke und eine Verschmälerung der Taille wird erreicht. Zur besseren Konturierung erfolgt meist zusätzlich eine Liposuktion im Bereich der Flanken. Ausgehend von der Bauchwunde werden dann die Oberschenkelaußenseiten gestrafft. Im Bereich der Oberschenkelinnenseiten erfolgte eine zusätzliche Schnittführung.
Ein einziger Eingriff zur Straffung des ganzen Körpers ("Total Bodylift”) ist prinzipiell möglich und der Wunsch vieler Patienten. Eine solche Operation hat sich aber aufgrund ihrer langen Operationsdauer und den dadurch verbundenen Risiken für den Patienten nicht bewährt.
Risiken bestehen wie bei jeder Operation und können sich durch Schwellungen oder Blutergüsse äußern, die jedoch meist nach einigen Tagen abgeklungen sind. Vorübergehend können ein Taubheitsgefühl und/oder leichte Schmerzen auftreten. Zur Abschirmung erhalten sie in den Tagen um die Operation herum eine Prophylaxe mit Antibiotika – teilen Sie uns etwaige Allergien daher unbedingt mit! Durch die ausgedehnte Operation kann es auch zu relevanten Blutverlusten kommen, die Transfusion von Blutkonserven kann daher notwendig werden. Die Möglichkeit einer Eigenblutspende besteht. Teilen Sie uns Ihren Wunsch bitte mehrere Wochen vor der Operation mit. Aufgrund der notwendigen Spannung auf die angelegten Hautnähte kann es v.a. im Bereich der Oberschenkel zu einem Auseinanderweichen der Wundränder (Dehiszens) kommen. Eine konservative Verbandstherapie ist meistens zur Behandlung ausreichend, aber auch kleinere Folge Operationen sind dafür ggf. notwendig.In seltenen Fällen kann es zu einer Ansammlung von Wundwasser im Wundgebiet kommen, was normalerweise über die liegenden Drainagen abgeleitet wird. Sofern diese schon entfernt worden sind, kann über eine kleine Punktion im Nahtbereich das Wundwasser entfernt werden.
Direkt nach der Operation befindet sich das Bett in einer Stufenlagerung, um die Bauchdecke zu entspannen. Der zur Operation eingelegte Blasenkatheter wird meist für die ersten 1–2 Tage noch belassen. Die bei der Operation eingelegten Drainagen können in der Regel nach 2 bis 5 Tagen entfernt werden. Ein Kompressionsmieder sollte für 6 Wochen nach der Operation getragen werden. In den ersten Tagen sollten Sie sich möglichst viel Ruhe gönnen, um die Schwellung zu minimieren.
Eine Krankschreibung kann durch uns in der Regel nicht erfolgen. Leichte Büroarbeit kann ab der 2.-3. postoperativen Woche wieder wahrgenommen werden, schwere körperliche Arbeiten sind erst nach 6. postoperativen Wochen empfehlenswert.