Psychosomatik und Psychotherapie (Weißer Hirsch)

Innere-Kind-Arbeit


Die Fähigkeit zur Selbstfürsorge, einem liebevoller Umgang mit sich selbst, ist bei Menschen mit seelischen Störungen oft stark herabgesetzt. Besondere Strenge zu sich bezüglich Leistungen aber auch Schwierigkeiten in den Beziehungen zu anderen Menschen – zum Beispiel eigene Bedürfnisse angemessen einzubringen – sind häufige Erscheinungen.

Durch eine angeleitete Schulung kann dieser freundlicher Umgang mit sich selbst gelernt werden. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch zuerst die Wahrnehmung der eigenen Gefühle (Angst, Wut aber auch Freude oder Neugier).

Wurde im ersten Schritt das innere Empfinden mit seinen oft aus kindlichen Erfahrungen stammenden Überzeugungen erkannt und akzeptiert, wird im nächsten Schritt die Übernahme der "elterlichen Beziehungsfunktion" zu sich selbst langsam besser möglich, indem zum Beispiel selbst-stärkende Handlungen erlernt werden und auch die elterliche Verantwortung für das Wohlergehen des eigenen "inneren Kindes" erprobt wird. Im weiteren Sinne soll eingeübt werden, wie es gelingen kann, der inneren Übererregung, dem Hang zum Selbsthass oder der Selbstvernachlässigung entgegenzutreten und eine angemessene, unterstützende, haltgebende Haltung in Bezug auf die psychischen Probleme zu etablieren.