Endoskopische Sleeve Gastroplastie
Es handelt sich beim der Endoskopischen Sleeve Gastroplastie (ESG), auch Endosleeve oder Endoskopischer Schlauchmagen genannt, um eine Magenverkleinerung ohne Bauchschnitt. Das Ziel ist eine sichere und wirkungsvolle Gewichtsreduktion bei
. Diese besondere Methode bieten wir in unserem Klinikum mit gutem Erfolg für zahlreiche Patienten bereits seit 2018 an. Wir sind damit unter den Kliniken in Deutschland mit der längsten Erfahrung auf diesem Gebiet.Im Rahmen einer Magenspiegelung wird mit Hilfe einer speziell entwickelten Nahttechnik (s. Video) das Volumen des Magens um 50-70 % verkleinert und die Passage der Speise verlangsamt.
Gedacht ist die ESG besonders für Patienten mit mäßigem Übergewicht ohne schwere Begleiterkrankungen ab einem BMI von 30 kg/m². Außerdem profitieren davon aber auch Patienten mit höhergradigem Übergewicht (BMI > 40 kg/m²) bzw. Begleiterkrankungen (BMI > 35 kg/m²), welche sich bewusst gegen einen der bauchchirurgischen Eingriffe wie den laparoskopischen Schlauchmagen oder den Magenbypass entscheiden. Eine konservative Therapie zur Gewichtsreduktion mit Ernährungsumstellung und Sport muss im Vorfeld ausgeschöpft sein.
Der Vorteil der Methode ist das minimalinvasive Vorgehen ohne chirurgische Operation mit geringerer Komplikationsrate im Vergleich zum bauchchirurgischen Vorgehen, eine rasche Genesung, wenig Sodbrennen und der Erhalt der anatomischen Magen-Darm-Bassage. Neben der signifikanten Gewichtsreduktion kommt es auch zu einer relevanten Verringerung von Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Schlafapnoe, Herzkrankheit, Fettleber und Tumorernkrankungen. Damit wird effektiv einem vorzeitigen Tod und einem erhöhten Leidensdruck durch Begleiterkrankungen entgegengewirkt. Außerdem muss man nach dem Eingriff nicht lebenslang Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit einer Eingriffsdauer von ca. 45 Minuten reduziert sich die Belastung für den Organismus zusätzlich. Allergische Reaktionen sind aufgrund des nikelfreien Materials nahezu ausgeschlossen.
Der Nachteil ist eine geringere Gewichtsabnahme von ca. 15-20 % des Gesamtgewichtes im Vergleich zum bauchchirurgischen Vorgehen, bei dem ein Gesamtgewichtsverlust je nach Methode von 20-35 % zu erwarten ist, was wiederum eine bessere Reduktion der übergewichtsbedingten Begleiterkrankungen ermöglicht. Die Methode ist somit eine Ergänzung des therpeutischen Spektrums, aber kein Ersatz der chirurgischen Operationen.
Nach dem Eingriff in Vollnarkose ist ein Krankenhausaufenthalt von mindestens zwei Tagen nötig. Danach kann man in der Regel sofort wieder am Alltag teilnehmen. Die Fortführung einer strukturierten, gesunden Ernährung sowie eine umfassende Lebensstilanpassung sind Voraussetzung für den Erfolg des Verfahrens.
Der endoskopische Schlauchmagen ist für ausgewählte Patienten eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Wir bieten ihn aber v.a. bei einem BMI < 35 kg/m² auch für Selbstzahler an. Die Kosten hierfür belaufen sich in dem Fall der Selbstzahlung incl. Voruntersuchungen und Eingriff mit stationärem Aufenthalt derzeit auf ca. 10000 Euro.
Sollten Sie Interesse an dieser Art der minimalinvasiven Unterstützung zur Gewichtsreduktion haben, wenden Sie sich gern per E-Mail an Herrn Oberarzt Dr. med. Matthias Kandler oder telefonisch unter 0351-8562170 an unsere Endoskopieabteilung.